Produktinnovationen

Was ist eine Telematik-Versicherung?

Immer mehr Kfz-Versicherer werden in den nächsten Monaten und Jahren einen sogenannten Telematik-Tarif auf den Markt bringen. Vorsichtige Autofahrer können damit Geld sparen. Doch was verbirgt sich dahinter? Wo sind die Chancen und Risiken? Ein kurzer Überblick.

Im angelsächsischen Raum sind sie längst etabliert, auf dem deutschen Markt aber noch ein Nischenprodukt: Telematiktarife in der Autoversicherung. Dabei misst eine Black Box oder Smartphone-App das individuelle Fahrverhalten des Versicherungsnehmers. Wer vorsichtig und vorausschauend fährt, wird mit Preisnachlässen bei der Versicherungsprämie belohnt. Mehrere große Versicherer haben angekündigt, ab 2016 entsprechende Policen anbieten zu wollen. Weil der individuelle Fahrstil die Beitragshöhe beeinflusst, spricht man auch von „Pay-as-you-drive“-Versicherung (PAYD).

Datenschutz – ein wichtiges Thema!

Doch die Telematikversicherungen sind nicht unumstritten. Das liegt daran, dass sie höchst sensible Daten aufzeichnen können. Gemessen werden zum Beispiel die Beschleunigung, das Bremsverhalten, das Kurvenfahren sowie die Geschwindigkeit. Und rein theoretisch wäre es mittels GPS oder Black Box auch möglich, zu ermitteln, wo sich der Fahrer zum jeweiligen Zeitpunkt gerade aufhält. Deshalb warnen Datenschützer vor dem „Spion im Auto“.

Die Versicherer aber versprechen, dass sie gar nicht alle Daten auswerten wollen und müssen, um die Tarife anzubieten, zudem strenge Datenschutz-Gesetze gelten. Auch erfolge die Messung des Fahrverhaltens weitestgehend anonymisiert.

Der Lebensretter im Auto

Nicht nur Prämienrabatte werden den Kunden gewährt, die Technik kann noch mehr. Bei einem Autounfall wird mittels Crash-Sensoren oder per Taste ein automatisches Notrufsystem (eCall) ausgelöst und ein Rettungsdienst herbeigerufen. Wenn der Fahrer so schwer verletzt wird, dass er selbst keinen Notarzt alarmieren kann, rettet diese Zeitersparnis unter Umständen Leben! Wenn das Auto eine Panne hat, kann der Sender zudem den schnellsten Weg zu einer Vertragswerkstatt weisen. Auch ein Parkfinder und extra Diebstahlschutz ist denkbar.

Zielgruppe für diese Angebote sind unter anderem Fahranfänger, die grundsätzlich ein höheres Unfallrisiko haben. 2014 verunglückten über 67.200 junge Fahrer zwischen 18 und 25 Jahren, wie die Deutsche Verkehrswacht berichtet. Tests der Versicherer haben gezeigt, dass Telematiktarife auch eine Disziplinierungsfunktion haben. Wer eine solche Police nutzt, fährt in der Regel vorsichtiger und tritt seltener aufs Gaspedal. Welche Versicherer einen Telematik-Tarif bereits im Angebot haben und wann die nächsten Tarife auf den Markt kommen, klärt ein Beratungsgespräch!